Wunderland: Alice

07:30 Marie 2 Comments

Auf der Mottoparty gab es mindestens drei Alices... Alicen? Alicechens?? Viele halt!
Aber nur unsere war so liebreizend im Auftreten, mit Accessoires in essbarer Form ausgestattet, und in einem nicht gekauften Kostüm unterwegs. Also war die Konkurrenz schnell bei Seite gewischt ;) Reden wir uns jedenfalls ein... Stoffe, die nicht typisch karnevalsmäßig glänzen wirken einfach 24601 mal besser... see what I did there? ehehehe 
Neben dem secondhand Kleid als Basis braucht man noch eine weiße Strumpfhose, schwarze Ballerina, eine blonde Perücke und einen Haarreifen, den man mit blauem Satinband umwickelt und mit einer Schleife verziert.

Je nach Ausgangsmaterial braucht man für das Kleid vielleicht 1-2 Stunden. Die Schürze ist auch recht schnell genäht und in einer Stunde locker zu schaffen.

Man braucht:

blaues Kleid z Bsp Second Hand
Nähmaschine, passende Nadeln, Garn, Schere
Kreide/ Stift, Stecknadeln, Bügeleisen, Nahtauftrenner
Gummilitze, evtl Stoffreste für den Kragen
Schürze/ Stoff für Schürze (z Bsp. 40 x 40 cm + 50 x 100 cm)
Spitzenbänder (schätzungsweise 3 m)

Zu erst haben wir die Brusttasche mit einem Nahtauftrenner entfernt.
Dann wurde das Kleid auf links gedreht und angezogen. Mit Kreide habe ich die Schulter sowie ein paar Punkte entlang der Armkugel markiert. Anschließend habe ich die Punkte verbunden. Man sieht auf der rechten Seite, dass die ursprüngliche Markierung viel zu weit zum Brustbein hin reichte. Zur Sicherheit habe ich vor dem Schneiden das Oberteil(entlang des Brustbeins) zur Hälfte gefaltet und die Kreidemarkierungen durch Klopfen auf die andere Seite übertragen. Die neuen Markierungen habe ich noch einmal nachgezogen und irgendwie gemittelt.
Man kann auch nach Schnittmuster/ Tanktop oder Ähnlichem arbeiten, aber so geht es auch.
Mit viel Mut haben wir dann die Ärmel abgeschnitten. Die Seiten werden wieder mit gerader Naht geschlossen und versäubert.
Zufälligerweise hat sich die Form der abgeschnittenen Ärmel recht gut weiterverarbeiten lassen.
Wenn ihr mit dem oberen Bild vergleicht, seht ihr, dass wir bloß zur Achsel hin einen Bogen geschnitten haben (links unten) und den überflüssigen Teil der 3/4 langen Ärmel abgeschnitten haben.
Dann habe ich die Mehrweite an der Schulter (oben links) gekräuselt, sodass ein puffiger Ärmel entsteht, den ihr rechts sehen könnt.
Die eingesetzten Puffärmel sehen dann so aus. Die Brustabnäher waren nötig und wurden vor dem Einsetzen gemacht. Einfach links herum anziehen, abstecken und versuchen möglichst symmetrisch zu gestalten. Wenn das nicht klappen will, macht das auch nichts, weil die Schütze drüber hängt ;)
Den Kragen habe ich aus dem restlichen Ärmelstoff zusammengestottert. Für den Beleg hat es dann nicht mehr gereicht, also ist der dunkelblau geworden, aber sei's drum... Anleitung zur Erstellung eines Kragenschnittmusters hier und hier ein Vorschlag, wie man den Kragen ordentlicher annähen könnte. Prinzipiell näht man den Kragen rechts auf rechts an der halsabgewandten Seite zusammen, dreht ihn, bügelt, und näht die offene Seite innen an den Halsausschnitt. Anschließend kann man die Nahtzugabe am Halsausschnitt mit Schrägband verstecken oder trimmen.
Kurz vor Fertigstellung überkam mich noch eine grandiose Idee. Ich kann ja nichts wegschmeißen, weil man ALLES irgendwann mal gebrauchen kann. Und hab ich es nicht gesagt?! Ich brauchte diese alten BH-Träger nochmal! Man kann das auch farblich hübscher machen und generell professioneller ausführen, aber so hat es auch gereicht.
Ich habe das Gummiband an Anfang und Ende festgesteckt, gedehnt und dabei mit Zickzackstich festgesteppt. Die Länge sollte ein Kompromiss aus der maximalen Dehnbarkeit und dem Armumfang sein. Schließlich soll es ja nicht einschneiden. Das Gummiband reicht nur etwa um den halben Arm herum und schließt nicht ganz mit dem Ärmelsaum ab, um einen kleinen Rüscheneffekt zu erzeugen.
So sah das fertige Kleidchen dann obenrum aus: Mit neuen Puffärmeln, Abnähern und Kragen.

Die Schürze habe nicht ich, sondern eine Freundin genäht, die bei einer anderen Kostümparty ein Alice-Kostüm in Rekordzeit auf die Beine gestellt hat. Vom Prinzip her kann die Schürze so genäht werden. Weitere Falten zur Zierde sind natürlich auch möglich.
Man braucht ein Stück Stoff, das etwa groß genug ist, um alles zu verdecken, sollte man es mal nackig anhalten. Dann grob die Form mit den dreieckigen Abnähern und dem gerundeten Ausschnitt nachempfinden. Der untere Teil darf ordentlich breit sein. Die Mehrweite kräuseln oder in Falten legen. Ringsherum alles säumen, die zwei Teile aneinander nähen und mit Spitzenborte verzieren. Am besten einfach offen lassen, sodass sie mit Schleifchen gebunden werden können.

2 Kommentare:

  1. Eine tolle Alice... und mit den glänzenden Faschingsstoffen stimme ich dir voll zu, da mache ich auch lieber einen Bogen drumherum.
    liebe Grüße Steffi

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